Die schönste Zeit zum Skifahren - sind wir doch mal ehrlich - ist, wenn die Tage wieder länger werden und die Sonne bereits stark genug ist, um die Zeit bei angenehmen Temperaturen auf der Sonnenterrasse zu verbringen. Hinzu kommt: Die Pisten sind durch die kalten Nächte noch in einem super Zustand. Aber nicht nur das Skifahren an sich ist wichtig, auch eine ausgedehnte Pause ist an einem Wintersporttag Pflicht. In vielen Skigebieten hat man die Qual der Wahl. Wir haben uns auf eine kulinarische Reise in die internationale Skiregion Oberstdorf/Kleinwalsertal begeben und uns einige Hütten etwas näher angesehen.
Die schönste Aussicht: Gipfelrestaurant Nebelhorn auf 2.224 Metern
Einer der wohl berühmtesten Skiberge in den Deutschen Alpen ist das Nebelhorn. Über drei Sektionen erreichen wir von Oberstdorf aus den 2.224 Meter hohen Gipfel. Damit ist das Nebelhorn der zweithöchte mit Seilbahnen erschlossene Gipfel in Deutschland. Im Sommer 2016 entstand hier oben ein neues, imposantes Gipfelrestaurant. Die Abfahrten unterhalb des Nebelhorns gelten als besonders schneesicher, oft laufen die Lifte noch bis zum 1. Mai. Bevor wir uns zum neuen Bergrestaurant aufmachen, nehmen wir erst einmal eine der schönsten Pisten in Deutschland unter die Bretter. Auf gut 7,5 Kilometer Länge überwindet man fast 1.400 Höhenmeter bei der Abfahrt ins Tal nach Oberstdorf. Diese hat es durchaus in sich, der mittlere Teil führt nämlich über eine schwarze Abfahrt.
Aussicht auf 400 Alpengipfel
Nach dieser sportlichen Höchstleistung haben wir uns eine Pause verdient. Das Gipfelrestaurant ist ein wahres Prunkstück. Die Fassade aus Glas und Holz schmiegt sich wunderbar an den Berg. Die Allgäuer Alpen spiegeln sich dabei fast mystisch im Glas der großen Panoramafenster. Man hat die Qual der Wahl: Entweder man nimmt auf der großen Sonnenterasse Platz oder aber man setzt sich in den gemütlichen Innenraum. Tipp für Pärchen: die kleinen Sitznieschen im Restaurant. Neben kleinen Leckereien werden einem hier auch Allgäuer Spezialiatäten geboten - und das alles mit Blick auf 400 Alpengipfel. Wir entscheiden uns für das Hirschgulasch und für die süßen Semmelknödel. Direkt neben dem Restaurant geht es durch einen kleinen Tunnel auf die Nordseite des Nebelhorns, auf den neuen Nordwandsteig. Hier blickt man bei guter Fernsicht weit in die Ebene des Allgäus - einfach traumhaft!
Die schönste Sonnenterasse: die Hammerspitz-Bar Kanzelwand
Für viele ist es das Schönste, sich nach ein paar Stunden Skifahren gemütlich auf einen Liegestuhl zu setzen und die Sonne zu genießen. Auch für uns. Wir steuern kurzerhand die zu diesem Winter fertiggestellte Hammerspitz-Bar im deutsch-österreichischen Skigebiet Fellhorn/Kanzelwand an. Über Riezlern erreichen wir schnell mit der 6er-Gondel den 1.957 Meter hohen Gipfel, der auch von Oberstdorf über das Fellhorn zu erreichen ist. Hier oben heißt es erst einmal relaxen. Schnell schnappen wir uns zwei der begehrten Sonnenliegen und schon erleben wir die wunderbare Bergwelt einmal anders, als zuvor auf der Piste. Zur Stärkung genehmigen wir uns einen Walser Hackfleisch-Eintopf mit Käse und dazu ein Glas Weißwein - herrlich!
Aber nach einer halben Stunde packt es uns wieder. Wir wollen uns das Fellhorn-Kanzelwandgebiet näher ansehen. Hier wurde in den vergangenen Jahren viel in neue Liftanlagen investiert. Zum Winter 2016/17 wurde hier eine neue 6er-Sesselbahn mit Sitzheizung (Bierenwangbahn) und die neue Piste 7a eröffnet. Wie am Nebelhorn ist auch hier die lange Talabfahrt hinunter ins Kleinwalsertal die schönste Piste des Skigebiets.
Bergrestaurant Hahnenköpfle: Ausgezeichnetes Essen mit der Grünen Haube
Unsere dritte Station bei unserer kulinarischen Runde durch die Skiregion Oberstdorf Kleinwalseral ist der Ifen. Hier geht es etwas ruhiger zu als am wuseligen Kanzelwand-Gipfel, liegt doch auch die Talstation etwas verwinkelt im Kleinwalsertal. Besonders markant: die lange Felswand des Ifen an deren Flanke tolle Abfahrten bis ins Tal führen. Auch hier wurde kräftig in die Infrastruktur investiert. Neben der neuen Olympia-Bahn (6er-Sesselbahn) entstand auch eine Beschneiungsanlage. Alle Neuigkeiten findet ihr in unserer Zusammenfassung der Oberstdorf-Kleinwalsertal-News.
Ifenburger als Stärkung
Nach mehreren Abfahrten führt es uns zur Bergstation der langen Hahnenköpflebahn. Dort erwartet uns weder eine spektakuläre Architektur wie am Nebelhorn, noch eine große Sonnenterasse wie an der Kanzelwand. Hier zählen vor allem die Speisen, die in Bioqualität hergestellt werden. Vor kurzem erhielt das Bergrestaurant Hahnenköpfle dafür die Grüne Haube, die leichte Naturküche und vollwertigen vegetarischen Genuss in zertifizierter Bioqualität auszeichnet. Ein Teil der Gerichte werden entsprechend dieser Zertifizierung in Bioqualtät hergestellt, es gibt aber auch die Klassiker wie das Schnitzel oder der Ifenburger. Letzteren gönnen wir uns bevor wir die lange Abfahrt hinunter zur Talstation antreten.