Der Ochsenkopf bekommt neue Seilbahnen. Das Skigebiet im Fichtelgebirge will seine beiden in die Jahre gekommenen Sessellifte durch moderne Gondelbahnen ersetzen. Erst soll die Nordbahn erneuert werden, dann folgt die Modernisierung der Südbahn. Wegen Corona und Komplikationen bei der Planung verzögert sich der Baustart für das Großprojekt allerdings. Die Bauarbeiten sind nun für 2023 und 2024 geplant.
Investition in die Zukunft
Der Ochsenkopf ist mit mehr als 4 Pistenkilometern das größte Skigebiet im Fichtelgebirge. Wintersportler finden hier außerdem die längsten Pisten in Nordbayern. Doch die Liftanlagen sind in die Jahre gekommen und benötigen dringend Modernisierungen. Notwendige Ersatzteile, um die beiden Doppelsessellifte aus den 90er Jahren zu sanieren, gibt es nicht mehr und an schönen Wochenenden im Winter kommen die bestehenden Anlagen schnell an ihre Kapazitätsgrenzen. Deshalb hat der Zweckverband zur Förderung des Fremdenverkehrs und des Wintersports im Fichtelgebirge beschlossen die beiden 2er-Sesselbahnen durch moderne Gondelbahnen zu ersetzen.
Vorgesehen sind geräumige 10er-Gondeln. Mit diesen soll die Kapazität der beiden Anlagen etwa verdoppelt werden, sodass in der Hochsaison lange Wartezeiten am Lift in Zukunft vermieden werden können. Da die Lifte im Ganzjahresbetrieb laufen, ermöglichen die barrierefreien Kabinen im Sommer zudem die problemlose Beförderung von Gästen mit Kinderwagen, Rollstuhl oder Fahrrad. Somit wird die Urlaubsregion im Fichtelgebirge nicht nur für Skitouristen attraktiver, sondern auch für Mountainbiker, Familien und Senioren. Mit den Gondelbahnen ist darüber hinaus ein Betrieb bis in die späten Abendstunden möglich, was auch für die Gastronomie auf dem Gipfel von Vorteil ist. Der Neubau der beiden Seilbahnen soll rund 26 Millionen Euro kosten.
Baustart verzögert sich
Eigentlich sollten die Bauarbeiten für die neue Nordbahn bereits im Frühjahr 2020 starten, damit diese im Winter 2020/2021 in Betrieb gehen kann. Aufgrund der Corona-Krise verzögerten sich jedoch die Verhandlungen zum Bau. Auch ein fehlendes Gutachten zum Wasserschutzgebiet am Ochsenkopf, das von dem Liftprojekt betroffen ist, sorgt noch für Aufschub. Gefährdet sei das Projekt trotz einiger noch offener Fragen aber nicht.
Allerdings müssen sich die Wintersportler noch etwas gedulden, bis sie in den neuen Kabinen zum 1.024 Meter hohen Gipfel fahren können. Wird das Bauvorhaben genehmigt, soll 2023 zunächst die Nordbahn ersetzt werden, die von Bischofsgrün auf den Ochsenkopf führt. Die Modernisierung der Südbahn bei Fleckl ist dann für 2024 vorgesehen.
Die längsten Abfahrten Nordbayerns
Der Ochsenkopf nordöstlich von Bayreuth ist ein beliebtes Wintersportgebiet im Fichtelgebirge. Mit den beiden längsten Pisten in Nordbayern – die rote Nordabfahrt ist 2.300 Meter, die blaue Südabfahrt 1.900 Meter lang – bietet das Skigebiet mehr als vier Abfahrtskilometer und damit reichlich Skivergnügen für Anfänger und Fortgeschrittene. Neben den beiden Seilbahnen gibt es im Talbereich in Bischofsgrün an der Nordseite sowie in Fleckl an der Südseite noch kürzere Übungslifte mit Anfängerarealen.
Mit dem Klausenhang in Mehlmeisel, der Bleaml-Alm bei Fichtelberg und der Skischaukel Oberwarmensteinach warten im Tarifverbund der Erlebnisregion Ochsenkopf insgesamt sogar rund 10 Pistenkilometer.
Der Ochsenkopf ist mit 1.024 Metern nach dem benachbarten Schneeberg der zweithöchste Berg im Fichtelgebirge. Die hohe Lage sorgt auch für gute Schneeverhältnisse, denen mit leistungsfähigen Beschneiungsanlagen noch nachgeholfen werden kann.
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