Reichlich Schnee ab November, fast ausschließlich kalte Temperaturen und ein frühes Osterfest: Die Wintersaison 2017/18 hat zahlreichen Skigebieten in den Alpen sowie den Mittelgebirgen Rekordzahlen beschert. Durchgängig von November bis April waren die Pisten geöffnet und wurden so zum Garant für viele Gäste und Übernachtungen.
Saalbach Hinterglemm: Stärkstes Ergebnis aller Zeiten
Über die stärkste Saison aller Zeiten freut man sich in den Gemeinden Saalbach und Hinterglemm. Insgesamt 1.593.595 Nächtigungen (+5,8 Prozent) wurden im Glemmtal zwischen Ende November und Mitte April gezählt. "Es hat dieses Jahr einfach alles zusammengepasst: Der frühe Wintereinbruch im November, die günstige Ferienlage über Ostern, traumhafte Wetterbedingungen mit massig Schneefall und top Events. Freerider freuten sich über fast täglich frische Powder-Abfahrten im Jänner und Februar“, so Wolfgang Breitfuß, Direktor des Tourismusverbandes Saalbach Hinterglemm.
Auch die Betreiber der heimischen Bergbahnen sind glücklich mit dem Beförderungs-Plus von 7 Prozent. „Der gesamte Skicircus war bei besten Schneebedingungen bis 8. April in Betrieb. Einzig die Kohlmaisbahn musste etwas früher geschlossen werden, um mit dem Neubau zu beginnen“, erklärt Marketingleiter Sebastian Schwaiger. (>> Mehr Infos zum großen Bauprojekt im Skicircus)
Auch wir von Skigebiete-Test waren in der Rekordsaison 2017/18 im Skicircus zu Besuch. Es herrschten absolute Traumbedingungen, von denen wir live auf Facebook berichteten. Das Video dazu findet ihr hier.
Saastal: Gästeplus trotz schneebedingter Sperrungen
Ein außergewöhnlicher Winter mit extremen Schneefällen liegt auch hinter den Schweizer Skigebieten. Sie bekamen neben den französischen Skiorten am meisten Neuschnee in diesem Winter ab. Im Saastal im Wallis war es sogar so viel, dass einzelne Orte im Tal mehrfach von der Außenwelt abgeschnitten waren. Auch das Skigebiet auf dem Mittelallalin, wo bis zu 10 Meter Schnee lagen, musste während der Saison an 40 Tagen geschlossen bleiben! Das sind doppelt so viele Tage als noch im Vorjahr. (>> Bilderstrecke und Videos vom massiven Neuschnee in den Alpen)
Trotz der schwierigen Umstände haben sowohl die Übernachtungszahlen als auch die Skigebietsbesucher in diesem Winter 2017/18 deutlich zugenommen. Die Besucher waren begeistert von den Schneemassen, die viele bisher nur aus dem TV und von Bildern kannten. Profitiert hat das Saastal auch von der günstigen Saisonkarte: Zum zweiten Mal gab es die WinterCard für CHF 233, die mittels Crowdfunding verwirklicht wurde. Auch im Winter 2018/19 wird es das Angebot wieder geben.
Hochoetz: Beste Wintersaison seit 20 Jahren
Nicht nur große, sondern auch kleinere Skigebiete wie die Skiregion Hochoetz in Tirol profitierten vom Ausnahmewinter. Die Besucherzahl stieg im Gegensatz zum Vorjahr um stolze 7 Prozent an. Für die Bergbahnen Oetz war es die beste Wintersaison seit Bestehen. Eine ähnlich gute Schneelage habe es in den vergangenen 20 Jahren nur ein Mal gegeben, das sei im Winter 2011/12 gewesen.
Neben der sehr guten Schneeverhältnisse machten sich in der Skiregion Hochoetz auch die Investitionen der letzten Jahre bezahlt. So konnten durch die Erneuerungen bei Ochsengartenbahn und Balbach Wiesenlift die Förderkapazitäten deutlich gesteigert werden.
Feldberg: Fast 50 Skitage mehr als im Vorjahr
Von einer sehr guten und deutlich überdurchschnittlichen Wintersaison 2017/18 kann auch das Skigebiet am Feldberg im Schwarzwald berichten. Aufgrund des frühen Wintereinbruchs waren die Lifte von 15. November 2017 bis 8. April 2018 durchgehend geöffnet (141 Betriebstage). Davon war man im Vorjahr noch weit entfernt. Lediglich 92 Tage mit Skibetrieb gab es in der Wintersaison 2016/17. Mit den Skitagen stiegen auch die Besucher- und Umsatzzahlen um über ein Drittel an. Die meisten Gäste am Feldberg kommen im übrigen aus Deutschland, gefolgt von den Benelux-Ländern, Frankreich und der Schweiz.
Highlight der vergangenen Saison war am Feldberg der FIS Snowboard Cross Weltcup Anfang Februar. Bei bestem Winterwetter konnten dort vier Weltcuprennen durchgeführt werden. Auch in der kommenden Saison 2018/19 wird es wieder einen oder sogar zwei Weltcups am Feldberg geben. In Sachen Neuerungen will man sich zudem auf das Thema "Funslope" konzentrieren.
Gröden: Ausnahmewinter beschert Nächtigungsrekord
Ein außerordentlich schneereicher Winter 2017/18 hat dem Grödnertal in Südtirol einen neuen Rekord an Nächtigungszahlen beschert. Bei stolzen 8,9 Prozent liegt das Plus im Vergleich zum eher schneearmen Vorjahr. Die Hälfte der über 1,4 Millionen Gäste kam aus Italien und Deutschland. Gefolgt von den Niederlanden, Russland sowie Großbritannien.
Sehr gut angenommen wurde diesen Winter im Skigebiet Val Gardena die neue Anbindung an die Sella Ronda. Die neue 10er Kabinenbahn "Piz Seteur" bringt die Skifahrer nun deutlich schneller und komfortabler den Berg hinauf. Lange Wartezeiten gehören der Vergangenheit an. (>> Mehr Infos zur neuen Bahn)
Auch für den kommenden Winter sind wieder Veränderungen geplant. So wird der Doppelsessellift Mezdi (Seiser Alm) durch eine 6-Sesselumlaufbahn ersetzt. Außerdem werden die Pisten auf Piz Seteur/Tramans verbessert und erweitert. Das gilt auch für die Verbindung Seceda/Col Raiser unterhalb der Gamsbluthütte.
Zugspitze und Garmisch: Winterfeeling die ganze Saison hinweg
Sehr positiv fällt das Fazit zur Wintersaison auch bei der Bayerischen Zugspitzbahn aus, die mit der Zugspitze und Garmisch-Classic gleich zwei Skigebiete im Werdenfelser Land betreibt. Zum einen konnten beide Skigebiete sehr früh in die Skisaison starten (Zugspitze: 17.11./Garmisch-Classic: 15.12.), zum anderen ermöglichten die kalten, winterlichen Temperaturen eine solide Grundbeschneiung. Das war auch der Grund für die Saisonverlängerung in Garmisch Classic bis zum 8. April.
„Vom ersten bis zum letzten Skitag hatten wir in diesem Winter konstant gute Bedingungen und Winterfeeling über die ganze Saison hinweg – und das vor allem zu den Spitzenzeiten an Weihnachten, Fasching und Ostern", so Kaufmännischer Vorstand Matthias Stauch. Größter Besuchermagnet des Winters war definitiv die neue Seilbahn vom Eibsee zur Zugspitze, die mit drei Weltrekorden punkten kann. (>> mehr Infos zur neuen Seilbahn). Besonders gut angenommen wurde im vergangenen Winter auch das "Garmischer Ski-Ticket", das die Anreise mit der Bahn beinhaltet.
Hinterstoder und Wurzeralm: Früh in die Saison gestartet
Ein Winter, wie man ihn sich nur wünschen kann, liegt hinter den Skigebietsbetreibern von Wurzeralm und Hinterstoder in Oberösterreich. Bereits Ende November konnte durch den frühen Schneefall in die Saison gestartet werden. Top Pisten- und Schneebedingungen während der gesamten Wintersaison sowie ein herrlicher März führten zu einer positiven Bilanz und einem Gästeplus von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
„Wir konnten den Trend der vergangenen Jahre mit einem kontinuierlichen Plus fortsetzen. Dieser ist enorm wichtig für die Weiterentwicklung der gesamten Region“, so Ing. Helmut Holzinger, Vorstand der Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG. Der ständige Ausbau des Angebotes sowie Investitionen in die Infrastruktur wirken sich laut Holzinger nachhaltig aus. So wurde etwa im Dezember das neue Explorer Hotel in Hinterstoder mit 200 Betten eröffnet.
Und auch im kommenden Winter wird mit der Neugestaltung des Kinderlands in Hinterstoder und der Erweiterung der Beschneiungsanlagen in beiden Skigebieten wieder investiert.
Schladming: Gästeplus von 7 Prozent
Insgesamt 1,182 Millionen Gäste besuchten in der vergangenen Wintersaison die Skigebiete von Planai, Hochwurzen und am Dachstein-Gletscher. "Das entspricht einem Gästeplus von 7 Prozent", freut sich Carina Eder von der Planai-Hochwurzen-Bahnen GmbH auf Anfrage. Der Großteil der Gäste kam dabei aus Österreich und Deutschland. Aber auch Tschechen, Niederländer und Skandinavier verbringen vermehrt ihren Winterurlaub in Schladming.
Damit der Zustrom weiterhin hoch bleibt, stehen auf der Planai und in Rohrmoos in den nächsten beiden Jahren große Investitionen an. So wird einerseits die Planai Hauptseilbahn ab Schladming erneuert, die künftig als 10er Kabinenbahn 3800 Personen pro Stunde auf den Berg befördert. Bis 2020 entsteht zudem eine neue 10er Gondel Richtung Rohrmoos, die den bestehenden Sessellift ersetzt.
Fichtelberg: 122 Skitage mit guten Bedingungen
Auf eine sehr lange Skisaison mit 122 Skitagen und immer guten bis sehr guten Bedingungen können die Betreiber des Skigebiets am Fichtelberg im Erzgebirge zurückblicken. Das Wetter hat sich im Winter 2017/18 von seiner besten Seite gezeigt.
"Es war an vielen Tagen sehr kalt, was zu den sehr guten Pistenbedingungen beigetragen hat. Die Skigäste sind glücklich nach Hause gefahren", erklärt Christine Colditz von der Fichtelberg Schwebebahn Kurort Oberwiesenthal FSB GmbH. 290.000 Gäste wurden im Laufe des Winters gezählt - ein Beförderungsplus!