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Maschinenschnee dank Weltneuheit ab jetzt bei jedem Wetter

Der Pitztaler Gletscher wartet mit einer technischen Weltneuheit auf. Mit dem IDE All Weather Snowmaker – einer Innovation aus Israel – ist es erstmals möglich, unabhängig von den Komponenten Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Wind Schnee zu produzieren. Die Innovation kommt aus Israel und soll helfen, den Skitourismus auf dem Pitztaler Gletscher nachhaltig zu sichern und die Qualität der Pisten in den Saisonrandzeiten zu verbessern. So ist zum Saisonstart im Herbst bereits ein größeres Pistenangebot befahrbar. Die künstlich aufgebaute Schneedecke bildet zudem eine Pufferschicht über dem Eis und soll den Gletscherschwund und die Beschädigung der wichtigen, harten Eiskruste durch die Sonneneinstrahlung verhindern.

Rubatscher: "Innovative Alternative"

„In den vergangenen Jahren haben wir immer öfter beobachtet, dass die Voraussetzungen Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Wind im Frühherbst für die klassische Beschneiung am Pitztaler Gletscher immer seltener gegeben waren“, erklärt Dr. Hans Rubatscher, Geschäftsführer der Pitztaler Gletscherbahn. „Deshalb haben wir uns auf die Suche nach einer innovativen Alternative gemacht, die wir im IDE All Weather Snowmaker in Israel gefunden haben.“
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Optimierung der Pistenqualität

Der Snowmaker wird in Zukunft als Ergänzung der bereits vorhandenen Beschneiungsanlage mit Kanonen und Lanzen verwendet und wird besonders zum Herbstauftakt und im späten Frühjahr zum Einsatz kommen. Dies führt am Pitztaler Gletscher zu zahlreichen Vorteilen. Erstes Ziel ist es natürlich, die Pistenqualität weiter zu optimieren. Zudem kann so garantiert werden, dass der Pistenabschnitt bei der Talstation der Pitz-Panoramabahn (2.850 Meter Meereshöhe) früher freigegeben werden kann, was vor allem den vielen internationalen Weltcup-Fahrern zugute kommt, denen so sehr früh eine optimale Slalom-Trainingsstrecke zur Verfügung gestellt werden kann. Das zeigt bereits erste Erfolge: Zahlreiche Skiteams haben bereits großes Interesse an diesem Spezialangebot des Pitztaler Gletschers bekundet.

Schneeproduktion soll sinnvoll eingesetzt werden

Bei herkömmlichen Beschneiungssystemen benötigt man Temperaturen von mindestens minus 6 Grad und es sollten nicht mehr als 60 Prozent Luftfeuchtigkeit gemessen werden, um einen optimalen Output zu erreichen. Auch der Wind spielt beim Einsatz der traditionellen Schneekanonen und Lanzen eine wichtige Rolle, sofern man ökonomisch beschneien will. Beim IDE Snowmaker spielen diese Faktoren keine Rolle. „Auch wenn uns der Snowmaker temperaturunabhängig macht, werden wir diese Schneeproduktion sinnvoll einsetzen und kein künstliches Spektakel mit Schnee im Sommer produzieren. Uns geht es darum, unsere Philosophie der nachhaltigen ökologischen und ökonomischen Nutzung dieses einmaligen Skigebietes fortzuführen.“ Im Zuge der gewonnen Erfahrungen wird man in Österreichs höchstgelegenem Gletscherskigebiet intensiv versuchen, den durch den Snowmaker gewonnenen Schnee auch für die Substanzerhaltung des Gletschers zu nutzen. „Der produzierte Schnee kann gerade im Frühherbst dazu eingesetzt werden, wie eine schützende Decke über die Substanz unseres Gletschers gelegt zu werden“, erklärt Hans Rubatscher weiter.

15 Meter hoher Produktionsturm

Erstmals in Europa und zeitgleich mit Zermatt wurde diese Anlage im Pitztal errichtet, die temperaturunabhängig und ohne chemische Zusätze Schnee direkt an der Piste erzeugen kann. Der 15 Meter hohe Produktionsturm für den Schnee wurde in einem eigenen Gebäude auf 2.840 Metern Höhe direkt neben der Talstation der Pitz Panoramabahn errichtet. Der hier produzierte Schnee kann somit direkt auf die unterhalb gelegenen Pisten der Sesselbahn Gletschersee geleitet werden - und dies bereits zum Skisaisonstart Mitte September.
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950 Kubikmeter Schmee pro Stunde

Das Wasser für diese neuartige Schneeproduktion mit einem Vakuumprinzip wird aus den bereits bestehenden Speicherteichen am Pitztaler Gletscher entnommen, die wiederum ausschließlich mit Gletscherschmelzwasser gespeist werden. Mit der „Snowmaker-Anlage“ können in 24 Stunden ca. 950 Kubikmeter Schnee energieeffizient produziert werden. Der elektrische Anschlusswert der Anlage liegt in der Größenordnung eines mittleren Sesselliftes, die elektrische Leistungsaufnahme liegt bei ca. 500 KW, somit gleich viel wie bei sechs herkömmlichen Schneekanonen, deren produzierte Schneequalität jedoch erfahrungsgemäß stark schwankt. „Tatsächlich handelt es sich um Schnee", betont Prokurist Mag.Willi Krüger, „vielfach wurde ja spekuliert, dass der Snowmaker Crash-Eis produziert, aber im Gegenteil: Diese Schneequalität ist ausgezeichnet für den alpinen Skilauf geeignet!" Der Schnee wird vom Produktionsstandort mittels einer Plastikrutsche auf die unterhalb liegende Piste befördert und dort mit Pistengeräten als Piste präpariert.
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erstellt am 15 Sep 2009

Forum und Usermeinungen

Jonny Bienmüller
am 22 Feb 2017
Das macht den Wintersport endgültig zu Schrott und ruiniert die Landschaft mit noch mehr Chemie. Ob ie Einheimische dann noch in dieser Wüste wohnen willen?
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