Sie hat spät begonnen und dauert dafür umso länger: Die Skisaison in Winterberg wird erneut um eine Woche verlängert. Noch bis mindestens 25. April drehen sich täglich die Skilifte im beliebten Wintersportort in NRW. Das kühle Aprilwetter und das gleichzeitig hohe Besucherinteresse machen das späte Skivergnügen möglich. Allein rund um Ostern fielen im Sauerland noch einmal 40 Zentimeter Neuschnee.
Das gab es in den letzten 20 Jahren nicht
Bis zu zehn Lifte werden auch in der kommenden Woche in Winterberg noch in Betrieb sein – und das in der zweiten Aprilhälfte! Das gab es in den letzten 20 Jahren nicht! Auf den Hauptabfahrten ist die Schneedecke aus Kunst- und Naturschnee noch immer 40 Zentimeter hoch. Zudem ist das Interesse der Skifahrer angesichts der fehlenden Freizeitmöglichkeiten während des Lockdowns noch immer enorm.
Das Besucherkontingent bleibt aber trotzdem weiterhin stark limitiert. Tickets gibt es vorrangig über den Online-Shop. Lediglich Restkontingente werden an den Kassen vor Ort verkauft. Es gelten umfangreiche Corona-Maßnahmen mit Maskenpflicht und Abstandsregeln. Ob man in Winterberg auch nach dem 25. April noch weitermacht, wird dann kurzfristig entschieden.
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Winterberg ist aktuell das einzige Skigebiet in Deutschland, das noch in Betrieb ist. Das unweit entfernte Willingen hat am Samstag, 17. April die Saison beendet. Alle weiteren Skigebiete in Bayern, Baden-Württemberg oder auch in Sachsen durften in diesem Winter zum regulären Betrieb gar nicht erst öffnen. Das schmerzt angesichts des langen und schneereichen Winters 2020/2021.
Update 24.4.2021: Aufgrund der neuen Corona-Notbremse in Deuschland endet der Skibetrieb in Winterberg bereits am Samstag, 24. April.
Es wäre der beste Winter seit 8 Jahren gewesen
Eine Supersaison hätte es werden können, da ist man sich im Skigebietsverbund der Wintersportarena Sauerland sicher. Das Wetter sei ein Garant für wirtschaftlichen Erfolg gewesen, heißt es in einer Mitteilung zur Bilanz. So gab es 57 Tage, an denen die Temperatur dauerhaft unter null Grad lag und 67 Tage mit mindestens 20 Zentimeter Naturschnee. Davon hätten vor allem auch die vielen kleinen Naturschnee-Skigebiete im Sauerland profitiert, die bereits in der schneearmen Saison 2019/20 kaum öffnen konnten. Doch aus dem besten Winter seit acht Jahren wurde nichts.
Trotz grünes Licht konnten im Sauerland nur 3 der über 30 Skigebiete überhaupt öffnen. Die Lockerungen am 8./9. März kamen für die kleineren Skigebiete zu spät. Ihnen fehlte da bereits der Naturschnee. Lediglich die beiden großen Skigebiete in Winterberg und Willingen waren in den Wochen zuvor das finanzielle Risiko eingegangen und hatten an kalten Tagen Kunstschnee vorproduziert. Als es dann losging wurden die Schneedepots dann kurzerhand einfach auf den Pisten verteilt.
Doch statt 120 Saisontagen in einem sehr guten Winter wurden es auch in Winterberg und Willingen nur rund 40. Hinzu kommt, dass der Betrieb alles andere als wirtschaftlich war. Hohe Sicherheitsauflagen und eine Reduzierung der Besucher auf 20 Prozent des regulären Betriebs sorgten dafür, dass an den Betriebstagen allenfalls kostendeckend gearbeitet werden konnte.
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Impfung soll normalen Betrieb wieder möglich machen
Trotz des schwierigen Winters blicken die Betreiber der Skigebiete im Sauerland aber mutig nach vorne. Alle hoffen, dass das Impfen der Bevölkerung im kommenden Winter wieder einen normalen Betrieb möglich macht. Die Hygienekonzepte haben sich bewährt. Auf diese Erfahrungen können sie jederzeit zurückgreifen.
Der Ticketverkauf mit Vorabbuchung ist gut gelaufen. Mit ein paar Optimierungsmaßnahmen bei den Bezahlsystemen wollen die beiden großen Skigebiete dies auch im kommenden Winter anbieten. An Wochenenden mit sehr starkem Besucheraufkommen, überlegen sie auf diesem Wege eine Kontingentlimitierung durchzuführen. In den kommenden Monaten wird darüber beraten wie dies möglich sein kann, ohne auf die beliebten Saison- und Mehrtageskarten zu verzichten. Weitere Skigebiete mit bestehenden Ticketsystemen werden ihren Ticketverkauf nun weiter digitalisieren und künftig ebenfalls online buchbar sein.
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