Wenn in den kommenden Wochen immer mehr Skigebiete in die Saison starten, stellt sich wieder einmal die entscheidende Frage: In welches Skigebiet soll ich fahren? Skigebiete-Test.de hat weltweit über 250 Skigebiete unter die Lupe genommen, in zehn verschiedenen Kategorien getestet und die zehn besten Skigebiete der Welt gekürt. Auf diesen Pisten solltet ihr unbedingt einmal unterwegs gewesen sein:
Rang 1: Zermatt
Zermatt verteidigt Spitzenposition
Unterhalb des majestätischen Matterhorns, umgeben von zahlreichen Viertausendern, bietet Zermatt ein Skierlebnis, das kein anderes Skigebiet der Welt toppen kann. Dank sehr hoher Wertungen in allen zehn Testkategorien hat Zermatt den ersten Platz im Ranking der weltbesten Skigebiete verteidigt. Insgesamt 365 Pistenkilometer vom Schweizer Zermatt bis ins italienische Breuil-Cervinia lassen keinerlei Wünsche offen. Mit der Lage auf fast 4.000 Höhenmetern ist Zermatt das höchstgelegene Skigebiet in den Alpen und damit äußerst schneesicher. Am Gletscher kann man das ganze Jahr über Ski fahren. "Matterhorn Ski Paradise" – der Name ist Programm. „Zermatt bleibt für uns das beste Skigebiet der Welt. Auch nach unseren neuen Testkriterien mit zehn Bewertungskategorien konnte Zermatt von keinem anderen Skigebiet vom Thron gestoßen werden. Vielseitige Pisten, moderne Bergbahnen und das einzigartige Panorama unterhalb des Matterhorns bieten ein unübertroffenes Bergerlebnis. Ein Muss ist außerdem die Fahrt mit der Gornergratbahn. Von der Bergstation genießt man einen herrlichen Blick auf das Matterhorn.", lobt Tester Martin das traumhafte Skigebiet in der Schweiz.
Rang 2: Serfaus Fiss Ladis
Serfaus Fiss Ladis klettert einen Platz nach oben
Einen Rang nach oben geht es für das österreichische Skigebiet Serfaus Fiss Ladis. Das wohl familienfreundlichste Skigebiet der Welt investiert jede Saison kräftig in den Qualitätsausbau – allein in den letzten zehn Jahren weit über 200 Millionen Euro – und das ist vor Ort auch zu spüren. Im Mittelpunkt stehen dabei zwar immer Familien, doch auf den rund 200 Pistenkilometern ist in Serfaus Fiss Ladis auch für fortgeschrittene und anspruchsvolle Fahrer, Freerider und Freestyler einiges geboten. Zudem wird Service ganz groß geschrieben: Perfekt präparierte Pisten, modernste Lifte, riesige Skidepots, klasse Beschilderungen und viele andere kleine Details machen Serfaus Fiss Ladis zu einem Skigebiet, in dem man sich einfach wohl fühlt. „Nicht nur Familien, auch erfahrene Sportler kommen vor allem im Teilgebiet um Serfaus auf ihre Kosten“, erklärt Testerin Andrea. „Mit diesem Abwechslungsreichtum sichert sich Serfaus Fiss Ladis zurecht den zweiten Platz auf dem Treppchen.“
Rang 3: Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn
Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn ist der Top-Neueinsteiger
Erstmals unter den Top 10 im Ranking von Skigebiete-Test.de mit dabei, katapultiert sich Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn gleich auf den dritten Platz. Hauptgrund für diesen fulminanten Neueinstieg ist der Zusammenschluss des Skigebietes Saalbach Hinterglemm Leogang im Salzburger Land mit dem Skigebiet Fieberbrunn in Tirol in der Saison 2015/2016. Damit entstand das größte zusammenhängende Skigebiet in Österreich. Zwar geht dieser Titel ab der Wintersaison 2016/2017 weiter an den Arlberg (St. Anton wird mit Lech Zürs verbunden, Skigebiete-Test.de berichtete darüber im Artikel „Run of Fame“ am Arlberg: Der spektakulärste Skirundweg in den Alpen), was bleibt ist aber ein wirklich tolles, extrem weitläufiges und vielfältiges Skigebiet. Auch die vielen Euros, die in den letzten Jahren in die Modernisierung der Liftanlagen gesteckt wurden, zahlen sich im diesjährigen Ranking aus. Hauptargument für Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn ist die enorme Vielfalt, die das Skigebiet mit seinen vier Talorten bietet: In Leogang fühlen sich Familien besonders wohl, Saalbach und Hinterglemm punkten bei den sportlichen Skifahrern. Après-Ski-Fans hauen bei den legendären Partys in Hinterglemm auf den Putz und Fieberbrunn genießt bei Freeridern mittlerweile Weltruhm.
Rang 4: Ski Arlberg
Kurze Verschnaufpause für Ski Arlberg
Zwei Plätze nach unten geht es für Ski Arlberg. Schuld daran sind allerdings primär die neuen Bewertungskriterien von Skigebiete-Test.de und keinesfalls nachlassende Qualität im Skigebiet. Das ist nämlich nach wie vor absolute Weltklasse. Zumal Ski Arlberg ab der Saison 2016/2017 Dank des Zusammenschlusses von St. Anton mit Lech Zürs zum größten zusammenhängenden Skigebiet in Österreich aufsteigt. Allerdings fließt diese Tatsache noch nicht in das aktuelle Ranking mit ein. Somit dürfte der Abstieg auf den 4. Platz nur eine kurze Momentaufnahme sein. Denn qualitativ steht der Arlberg den Top 3 in so gut wie nichts nach: Auf 305 Pistenkilometern (Blau: 131 km; Rot: 123 km; Schwarz: 51 km) können sich Skifahrer am Arlberg austoben. Zudem stehen sensationelle 200 km an Tiefschneeabfahrten zur Verfügung. „Beim Test hat uns Ski Arlberg in allen Kategorien überzeugt. Anfänger und Familien fühlen sich auf den zahlreichen Pisten in allen Schwierigkeitsgraden ebenso wohl wie Profis und Freerider. Modernste Liftanlagen, klasse Restaurants und das legendäre Après Ski runden das Angebot ab“, berichtet Tester Martin. Zudem dürfte die neue Skitour "Run of Fame" in der Saison 2016/2017 zu einem absoluten Besuchermagnet werden.
Rang 5: Gröden
Dolce Vita auf der Sella Ronda in Gröden
Dank der zweitbesten Userbewertung nach Zermatt klettert Gröden um einen Platz nach oben. Dass die User von Skigebiete-Test.de das Gebiet um den Sellastock äußerst schätzen, das verwundert angesichts von rund 500 verbundenen Pistenkilometern kaum. Nirgendwo lassen sich Dolce Vita und sportliche Herausforderung so gut miteinander verbinden wie in Gröden. Erleben können Skifahrer dieses Angebot am besten auf der Sellaronda: „Die Skitour rund um den Gebirgsstock ist einfach legendär. Die sollte jeder einmal gemacht haben“, rät Tester Florian. Sportlich präsentieren sich in Gröden auch die Saslong, auf der jedes Jahr Weltcuprennen stattfinden, und die Seceda. Mit zehn Kilometern ist sie die längste Abfahrt in den Dolomiten. Dafür stärken sich die Wintersportler am besten in einer der zahlreichen Hütten, die für Genießer italienische und Südtiroler Spezialitäten bieten.
Rang 6: Whistler Blackcomb
Über 200 Abfahrten locken nach Whistler Blackcomb
Mit Whistler Blackcomb hat es auch Kanada wieder in die Liste der Top 10 Skigebiete weltweit geschafft. Mit über 200 Abfahrten ist das Skigebiet bei Vancouver der absolute Spitzenreiter in Kanada. Vom Ort Whistler aus können Skifahrer entweder den gleichnamigen Berg erkunden oder zum Blackcomb-Gipfel starten. Mit der beeindruckenden Peak2Peak Gondola gelangen Skifahrer allerdings auch im Skigebiet problemlos von einem Gifel zum anderen – in einer Gondel, die satte 400 Meter über dem Boden schwebt. Vor allem gute und sehr gute Skifahrer kommen in Whistler Blackcomb auf ihre Kosten. Dank vieler einfacher Pisten und spezieller Anfängerbereiche haben aber auch Familien und weniger gut geübte Skifahrer ihren Spaß. Für Freestyler ist Whistler Blackcomb ein wahres Paradies, die gigantischen Funparks gehören zu den besten der Welt.
Rang 7: Ischgl-Samnaun
Ischgl-Samnaun kann weit mehr als nur Après Ski
Ischgl-Samnaun gilt als das "Ibiza der Alpen". Die Top of the Mountain Konzerte mit Weltstars wie Robbie Williams oder Elton John sind legendär. Die Après-Ski-Hütten "Kuhstall" und "Trofana" genießen Kultstatus. Doch Ischgl-Samnaun kann viel mehr: In der Silvretta Arena mit ihren 238 Pistenkilometern kommen sportliche Fahrer voll auf ihre Kosten. Ein Muss ist die 35 Kilometer lange "Schmugglerrunde". Sie verbindet das österreichische Paznauntal mit dem schweizerischen Samnaun im Engadin. Weniger geeignet ist Ischgl-Samnaun für Anfänger und Familien. Hier gab es deutliche Punktabzüge.
Rang 8: Les 3 Vallées
Umgeben von über 1000 Gipfel
Das größte Skigebiet der Welt – Les 3 Vallées in Frankreich – belegt den achten Rang. Quasi unbegrenzt scheinen die Möglichkeiten auf den insgesamt 600 zur Verfügung stehenden Pistenkilometern. Les 3 Vallées besteht aus insgesamt acht Skigebieten – u.a. Méribel, Courchevel, Les Menuires und Val Thorens – die alle so miteinander verbunden sind, dass du deine Ski niemals abschnallen musst. Das Skigebiet im Herzen der französischen Alpen punktet – ähnlich wie Spitzenreiter Zermatt – mit seiner spektakulären Lage: Von den Pisten aus können Skifahrer auf mehr als 1000 Gipfel der französischen, italienischen und schweizer Alpen blicken – u.a. auf den nur 80 Kilometer entfernten Mont Blanc, mit 4.810 Metern der höchste Berg in Europa.
Rang 9: Stubaier Gletscher
Klein aber besonders fein
Neu in den Top 10 der besten Skigebiete der Welt ist der Stubaier Gletscher. Mit nur 70 Pistenkilometern ist es das mit Abstand kleinste Skigebiet im Ranking. Doch vielleicht ist genau das der entscheidende Vorteil des Stubaier Gletschers. Die Wege sind kurz, das Ambiente ist familiär und das was geboten ist, ist bis ins kleinste Detail durchdacht. Insbesondere für Familien und gemütliche Skifahrer ist der Stubaier Gletscher ein Traum. Über 60 der insgesamt 70 Pistenkilometer sind blau oder rot markiert. Doch wer glaubt, dass das Skigebiet nur für Skieinsteiger geeignet ist, der irrt gewaltig. Vor allem in der Testkategorie "Freeride" hat uns der Stubaier Gletscher mehr als überzeugt. Ein weiteres Plus: Am Stubaier Gletscher dauert die Saison von Ende September bis Anfang Mai.
Rang 10: Sölden
Sölden bietet Spaß auf und abseits der Piste
Ebenfalls neu in der Liste der besten Skigebiete der Welt ist Sölden. Im Hotspot im Ötztal startet jedes Jahr traditionell der Ski-Weltcup in die neue Saison. Sölden ist zudem bekannt für seine legendären Après-Ski-Partys. Doch das ist nicht alles, was der Skiort im Ötztal zu bieten hat. Die 142 Pistenkilometer sind stets hervorragend präpariert, die Liftanlagen werden laufend modernisert und mit einer Seehöhe zwischen 1.350 und 3.250 Metern ist Sölden überaus schneesicher. Von Mitte September bis Anfang Mai dauert die Saison zudem überdurchschnittlich lang.
Fazit: Die Aufsteiger und Absteiger
Der große Aufsteiger im Ranking der Top 10 Skigebiete der Welt ist Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn. Als Neueinsteiger schießt das Skigebiet im Salzburger Land direkt auf den dritten Platz. Etwas überraschend aber durchaus verdient haben der Stubaier Gletscher und Sölden den Sprung in die Top 10 geschafft. Die vergleichsweise kleinen Skigebiete punkten mit hervorragender Qualität in nahezu allen Testkategorien. Ordentlich Federn lassen musste Les 3 Vallées. In den Kategorien Familien, Service, Bergrestaurants und Après Ski haben die Franzosen mittlerweile einfach Nachholbedarf.
Die großen Verlierer sind Vail, St. Moritz und Arosa Lenzerheide, die allesamt aus den Top 10 rausgeflogen sind. Vail, das unbestritten beste Skigebiet in den USA, ist mit Rang 11 nur ganz knapp an der Top 10 vorbeigeschrammt. Vor allem die Liftanlagen ohne Wetterschutzhauben und Sitzheizung bieten einfach nicht den Komfort, den europäische Skifahrer von einem Top-Skigebiet mittlerweile erwarten. Da hilft auch der schönste Champagne Powder in den herrlichen Back Bowls nichts.
Die Schweizer aus St. Moritz und Arosa Lenzerheide haben sich dagegen zu lange auf den Lorbeeren vergangener Tage ausgeruht. Vor allem im Preis-Leistungs-Verhältnis haben sie im Vergleich mit den aktuellen Top 10 das Nachsehen. In St. Moritz ist zudem die fehlende direkte Verbindung zwischen St. Moritz-Corviglia und St. Moritz-Corvatsch-Furtschellas ein Manko.
Besonders auffallend ist, dass Österreich mit insgesamt 6 Skigebieten überdurchnittlich gut im Ranking der Top 10 der weltbesten Skigebiete vertreten ist. Das liegt vor allem daran, dass die Österreicher kontinuierlich viel Geld in die Modernisierung ihrer Skigebiete stecken. Auch wenn es darum geht, neue Innovationen auf den Markt zu bringen, was zum Beispiel die Technik bei Liften und Beschneiungsanlagen angeht, sind die Österreicher immer ganz vorne mit dabei. Das macht sich im Ranking bezahlt.
Die Testkriterien
Seit 2004 bereist das Team von Skigebiete-Test.de weltweit Skiregionen, um diese nach einem festgelegten Kriterienkatalog zu testen. Zunächst wurden die Skigebiete in sechs Kategorien unter die Lupe genommen. Seit dem Jahr 2015 sind die Kriterien härter. Nun werden die Skigebiete in den zehn Kategorien "Anfänger", "Könner", "Freeride", "Freestyle", "Familien", "Après Ski", "Service", "Schneesicherheit", "Preis/Leistung" und "Bergrestaurants" bewertet. Bis zu 10 Punkte können in jeder Kategorie erreicht werden. Maximal kann ein Skigebiet somit 100 Punkte erzielen. Das Endergebnis ergibt sich aus der Summe aller erreichten Punkte in den einzelnen Kategorien. Über 250 Skigebiete weltweit wurden von Skigebiete-Test.de bereits unter die Lupe genommen.
Die Top 10 im Überblick
Rang (Vorjahr) | Skigebiet | Testpunkte | Userwertung | Pistenkilometer | Tagesskipasspreis |
---|---|---|---|---|---|
1. (1.) | Zermatt | 89 | 4,87 | 360 | 79,00 CHF |
2. (3.) | Serfaus Fiss Ladis | 89 | 4,66 | 198 | 49,00 EUR |
3. (neu) | Saalbach | 88 | 4,50 | 270 | 52,00 EUR |
4. (2.) | Ski Arlberg | 88 | 4,15 | 305 | 52,00 EUR |
5. (6.) | Gröden | 87 | 4,78 | 500 | 52,00 EUR |
6. (5.) | Whistler Blackcomb | 87 | 4,71 | 3.300 ha | 278 CAD (2-Tagesskipass)* |
7. (7.) | Ischgl | 87 | 4,34 | 223 | 52,00 EUR |
8. (4.) | Les 3 Vallees | 85 | 4,37 | 600 | 60,00 EUR |
9. (neu) | Stubaier Gletscher | 85 | 4,25 | 70 | 46,00 EUR |
10. (neu) | Sölden | 85 | 4,06 | 142 | 52,00 EUR |
* In Whistler Blackcomb werden keine Skipässe für nur einen Tag angeboten.