Wer schon viele Jahre auf Skiern verbracht hat und damit Zeit und Schweiß in den Sport gesteckt hat, möchte im Skiurlaub auch etwas erleben. Statt kurzer, flacher Abfahrten suchen erfahrene Skisportler oft die Herausforderung am Berg. Doch wo finden sich die steilsten Hänge und die besten Tiefschneeabfahrten? Wir präsentieren zehn Skigebiete für Könner in den Alpen.
Lange Pisten, steile Hänge und legendäre Rennen
Ein Traum für alle erfahrenen Wintersportler ist Ski Arlberg. Auf 55 Kilometer schwarze Piste können sie hier ihre Schwünge ziehen. Mit der neuen Verbindungsbahn zwischen Lech Zürs und Warth Schröcken kann Ski Arlberg ebenfalls bei den Könnern punkten. „Vor allem Freerider können sich über den Anschluss an die bekannten Freeride Areas in Warth Schröcken freuen. Jetzt stehen ihnen 200km Tiefschneeabfahrten zur Verfügung“, weiß Skigebiete-Tester Florian Weis. Wer die Herausforderung sucht, ist in Ski Arlberg genau richtig. Denn hier findet jedes Jahr der legendäre Wettbewerb „Der Weiße Ring – Das Rennen“ statt. Jeder Skirennfahrer, der sich die 22 Kilometer an Abfahrten zutraut, kann mitmachen. Außerdem ist das Vorarlberger Skigebiet das einzige in Österreich, das Heliskiing anbietet.
Im Walliser Skigebiet Zermatt können sich Skiprofis auf rund 25 Kilometer an schwarzen Pisten und 38 Kilometer Skirouten austoben. Hier kommt so schnell keine Langweile auf. Denn Könner erkunden Zermatt am besten auf der sogenannten Ski-Safari, auf der sie – je nach Route – 10.000 bzw. 12.500 Höhenmeter überwinden ohne zweimal die gleiche Bahn oder Piste nehmen zu müssen. Zudem befindet sich im Skigebiet die längste Skiabfahrt Europas: Über eine Strecke von 25 Kilometer geht es vom Matterhorn glacier paradise auf 3883 Höhenmeter bis ins Tal nach Zermatt. Auch für Off-Pisten-Fans ist gesorgt: „Alle Freerider werden sich im Teilgebiet Stockhorn wohlfühlen. Hier gibt es nur höchst anspruchsvolle Skirouten und Buckelpisten“, empfiehlt Tester Martin Bauer. In Zermatt kann man außerdem das Heliskiing ausprobieren.
Auch Engadin St. Moritz kann bei erfahrenen Wintersportlern punkten. Insgesamt gibt es in dem Gebiet 35 Kilometer Piste, die als schwer gekennzeichnet ist. Neben den sportlichen Abfahrten am Corvatsch fühlen sich sportliche Fahrer an der Diavolezza /Lagalb richtig zuhause. Dort können sie sich auf der 10 km langen Gletscherabfahrt, der Minor Piste mit 86 Prozent Gefälle (der steilsten Abfahrt Graubündens!) und zahlreichen unpräparierten Hängen vergnügen. Auch Profis sind von Engadin St. Moritz überzeugt: 2017 wird hier bereits zum fünften Mal die Alpine Ski Weltmeisterschaft stattfinden.
Weltcuppisten und Tiefschneehänge
Disentis 3000 ist ein Juwel für alle Freerider. Da das Skigebiet in Graubünden noch nicht so bekannt ist, ist es wenig überlaufen und ein echter Geheimtipp. Skifahrer können so in aller Ruhe ihre Spuren in den unberührten Hängen ziehen. „Disentis 3000 ist ein Traum für alle Freerider: Bei ausreichend Schnee kann man von ganz oben bis nach Caischavedra fahren, ohne einmal auf einer präparierten Piste zu sein“, schwärmt Skigebiete-Testerin Andrea Berger. Zurück ins Tal geht es dann nur über die 10 Kilometer lange, schwarz markierte Talabfahrt. Dank der Höhenlage und Nähe zum nördlichen Alpenkamm können diese tollen Bedingungen für Freerider lange ausgekostet werden.
Eine lange Saison hat auch Saas-Fee zu bieten. 40 Prozent des Gebiets befindet sich am Gletscher. Das Skigebiet im Wallis kann mit einer steilen Piste am Weltcupberg Plattjen aufwarten. Beim Spielboden stellen einige Buckelpisten selbst erfahrene Sportler vor eine Herausforderung und auch die Abfahrt von Allalin bis nach Saas-Fee hat es in sich, denn man überwindet auf ihr 1800 Höhenmeter.
Das Graubündener Skigebiet Laax hat 20 Prozent seiner Pisten als schwarz markiert und kommt somit auf 46 km schwere Abfahrten. Die schwarzen Pisten sind nicht nur anspruchsvoll, sondern überzeugen auch durch ihre Länge. Zudem gibt es zahlreiche Freerideabfahrten, so dass Laax für Könner längst kein Geheimtipp mehr ist.
Auch eine Reise in die Jungfrau Region lohnt sich für gute Skifahrer. Berühmt ist das Gebiet im Berner Oberland für die Rennen am Lauberhorn, da es sich mit 4,5 km um die längste Abfahrt des Weltcups handelt. Erfahrene Sportler können sich aber nicht nur auf die Rennpiste trauen, sondern auch der Inferno-Abfahrt stellen. Auf ihr findet im Januar das größte Amateurrennen der Welt statt. Den Rest der Saison führt sie über teilweise unpräparierte Strecken.
Norditalien punktet bei Könnern
Das Skigebiet Cortina d’Ampezzo in Venetien kommt auf 19 schwarz markierte Pistenkilometer. Vor allem die Abfahrten rund um die Gipfel der Tofana fordern auch Könner. Hier befindet sich der berühmte und spektakuläre Tofana-Schuss, ein steiler Streckenabschnitt im Damen-Weltcup, der zwischen Felsen hindurchführt. Durch die Höhenlage des Gebiets, das sich größtenteils über 2000m befindet, ist für ausreichend Schnee gesorgt, so dass sich Freerider auch abseits der Piste vergnügen können.
Gröden ist für Könner ebenso eine Reise wert. Das Highlight des Skigebietes ist die Weltcuppiste Saslong, die über drei Kilometer verläuft und jährlich als Austragungsort für FIS-Herren Rennen dient. Außerdem ist hier mit der Seceda-Abfahrt nach St. Ulrich die mit 10 km Länge längste Piste der Dolomiten zuhause. Von Gröden aus gelangt man zudem auf die weltberühmte Sella Ronda, die auf 26 Pistenkilometern um den Gebirgsstock führt. Jedes Jahr findet in Gröden auch die Gardenissima statt – ein Rennen, bei dem sowohl Profis als auch Amateure mitmachen können.
Mit Alta Badia hat es ein weiteres Dolomiten-Skigebiet in unser Ranking geschafft. Könner sollten sich auf keinen Fall die Gran Risa Piste entgehen lassen, die mit steilen 1,5 Kilometern aufwarten kann und auf der Weltcuprennen stattfinden. Beliebt bei Freeridern ist das Mittagstal, einer schmalen Rinne inmitten der Sellagruppe. Hier finden auch regelmäßig Freeriderennen statt.