Ein kleines Stück Normalität für die tschechischen Wintersportler: Die Skigebiete sind am Wochenende in die neue Saison gestartet. Mit Hilfe von Kunstschnee konnten in vielen Resorts die ersten Pisten präpariert werden. Es gelten umfangreiche Schutz- und Hygienekonzepte mit Maskenpflicht und Mindestabstand. Restaurants und Hotels sind noch geschlossen. Das Skivergnügen ist auch ausschließlich einheimischen Tagesgästen vorbehalten. Die Einreise für Touristen aus dem Ausland ist aktuell nicht erlaubt.
Erneuter Teil-Lockdown aber Skigebiete nicht betroffen
Tschechien war in der zweiten Coronawelle eines der am stärksten betroffenen Länder Europas. Bereits Anfang Oktober wurde der Notstand verhängt. Wochenlang befand sich das Land im strengen Lockdown. Erst seit Anfang Dezember dürfen die Geschäfte wieder öffnen. Seit 18. Dezember haben auch die Skigebiete grünes Licht für den Liftbetrieb bekommen. Diese Entscheidung war aber auch in Tschechien nicht unumstritten, da die Infektionszahlen seit dem Lockdownende wieder ansteigen.
Mittlerweile hat auch die Regierung ihren Coronakurs im Hinblick auf das bevorstehende Weihnachtsfest wieder zu einem Teil-Lockdown verschärft: Die Schulferien sind zwei Tage früher gestartet, eine neue Ausgangssperre gilt zwischen 23 und 5 Uhr und Restaurants müssen wieder schließen. Der Einzelhandel darf aber mit begrenzter Kundenzahl geöffnet bleiben. Auch Outdoor-Sportstätten wie die Skigebiete sind dieses Mal von einer Schließung ausgenommen. Dafür müssen sich die Skifahrer dort auf eine Vielzahl von Einschränkungen einstellen. Ähnliches wurde jüngst auch in Österreich entschieden, wo das Land nach Weihnachten in einen harten Lockdown zurückkehren wird, die Skigebiete aber öffnen dürfen (wir berichteten).
Corona-Regeln in den Skigebieten
Für den Liftbetrieb haben auch die tschechischen Skigebiete umfangreiche Hygienekonzepte erarbeitet. Leitsysteme an den Liften sollten dafür sorgen, dass der Mindestabstand von 2 Metern eingehalten wird. Zudem gilt in den Anstehbereichen und während der Liftfahrt eine Maskenpflicht. Wetterschutzhauben an Sesselliften müssen geöffnet bleiben. Die Plätze in den Liften werden nicht voll besetzt. Einen Skibusverkehr zwischen den Skigebietsteilen gibt es nicht.
Einige Skigebiete haben zusätzlich in die Entwicklung von Systemen für Online-Skipässe investiert, um lange Schlangen an den Kassen zu vermeiden. Das Skigebiet Klinovec an der Grenze zu Deutschland kontrolliert über den Verkauf der Online-Tickets auch die Gästezahl am Berg. Jeden Tag ist nur eine begrenzte Zahl an Skifahrern zugelassen. Wie hoch die Auslastung ist, kann auf der Website des Skigebiets eingesehen werden. Hotels aber auch die Hütten und Restaurants müssen aufgrund der neuen Einschränkungen vorerst geschlossen bleiben. Einige Bergrestaurants bieten aber Snacks to go an, die am Fenster gekauft werden können.
Die Skitickets sind aufgrund des höheren Aufwands und gleichzeitig weniger Besucher aber fast überall teurer geworden. Da auch der Schnee noch fehlt, ist das Angebot an geöffneten Pisten zudem noch sehr überschaubar. Vor allem größere Skigebiete wie Spindlermühle hatten sich jedoch schon auf einen kurzfristigen Saisonstart vorbereitet und die Pisten künstlich beschneit, damit die Saison sofort starten kann, sobald die Erlaubnis erteilt wird.
Keine touristischen Reisen möglich
Die Skigebiete sind allerdings den einheimischen Gästen vorbehalten. Denn eine Einreise aus den Nachbarländern ist seit 18. Dezember aus touristischen Gründen und für Freizeitaktivitäten nicht mehr möglich. Egal, ob es sich dabei um ein Land mit hohen oder niedrigen Infektionszahlen handelt. Auch Tagesausflüge sind in diese Regelung mit eingeschlossen und damit nicht erlaubt.
>> Skifahren im Corona-Winter: So sieht es in den anderen Ländern aus
Update 26.12.: Tschechien wird ab Sonntag, 27. Dezember, zu einem harten Lockdown zurückkehren. Von den strengen Maßnahmen sind auch die Skigebiete betroffen. Die Skilifte müssen bis mindestens 10. Januar wieder geschlossen bleiben!