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Pitztal: Neuer Gletscherexpress wird im Juli eröffnet

Am Pitztaler Gletscher steht eine neue Bahn in den Startlöchern. Die alte Standseilbahn, die vom Tal hinauf zum Gletscher führt, wird durch moderne Züge ersetzt. Der neue Gletscherexpress soll den Fahrgästen in erster Linie deutlich mehr Komfort bieten und zudem energieeffizienter sein als sein Vorgänger. Die Eröffnung ist für den 15. Juli 2022 geplant.

Neue Züge für den Gletscherexpress

So sehen die neuen Züge von Doppelmayr aus.
So sehen die neuen Züge von Doppelmayr aus. © Pitztaler Gletscherbahn/Julia Brunner

Für die Erneuerung des Gletscherexpress am Pitztaler Gletscher wurden mit dem Ende der Skisaison 2021/2022 Anfang Mai die alten Bahngarnituren der Standseilbahn außer Betrieb genommen. Fun Fact: Die beiden alten Zügen haben während ihrer 38-jährigen Dienstzeit die Entfernung von der Erde zum Mond und wieder retour insgesamt 3,5-mal zurückgelegt.

Der neue Gletscherexpress besteht aus zwei 28 Meter langen Zügen mit jeweils zwei Waggons. Damit bleiben Größe und Kapazität der Bahn gleich. Die Trasse durch den Stollen bleibt ebenfalls unverändert. Die Berg-U-Bahn bringt die Gäste auch in Zukunft in rund acht Minuten von der Talstation in Mittelberg hinauf zur Bergstation am Pitztaler Gletscher auf 2.840 Metern.

>> Zum Pistenplan Pitztaler Gletscher

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Fokus auf höheren Fahrkomfort

Durch das geräumige Raumkonzept bieten die neuen Waggons mehr Platz pro Person.
Durch das geräumige Raumkonzept bieten die neuen Waggons mehr Platz pro Person. © CARVATECH/ Pitztaler Gletscherbahn

Die neuen Züge der Zubringerbahn sollen den Komfort deutlich erhöhen. „Die Auffahrt mit der neuen Bahn wird geräuschärmer und hinsichtlich dem Fahrverhalten der Bahn viel ruhiger sein“, so Franz Wackernell von der Pitztaler Gletscherbahn. Für die ruhigere Fahrt sorgen das entkoppelte Fahrwerk und die gummigefederten Räder der neuen Standseilbahn. Das reduziert den Geräuschpegel in den Fahrgasträumen und stellt ein ruhigeres Fahrverhalten sicher. Damian Zenklusen vom Hersteller Doppelmayr/Garaventa erklärt: „Der neue Gletscherexpress im Pitztal ist die erste Standseilbahn mit First-Class-Fahrkomfort in Anlehnung an das D-Line Konzept von Doppelmayr.“

Die Kapazität der Bahn bleibt zwar gleich, im Innern der Kabinen erwartet die Fahrgäste aber ein größeres Raumvolumen. Pro Person ist also mehr Platz geboten. Für ein angenehmes Ambiente sollen außerdem ein neues Beleuchtungskonzept und hochwertige Materialien sorgen. Während der Fahrt bekommen die Gäste auf dem neuen Infotainment-System aktuelle Infos und Livebilder gezeigt.

Antrieb aus Sonnenenergie

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Entwicklung des neuen Gletscherexpress war die Energieeffizienz. Im Sommer kann die Bahn zu 100 Prozent mit dem Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage im Bereich der Bergstation betrieben werden. Zusätzlich erzeugt die Standseilbahn – ähnlich wie ein Dynamo – während der Fahrt permanent eigene Energie, die für die wichtigsten Funktionen der Anlage genutzt wird.

Die Eröffnung des neuen Gletscherexpress soll am 15. Juli 2022 stattfinden. Der Start in die Skisaison ist am Gletscher dann für Ende September geplant.

>> Skipasspreise für die neue Saison

Mögliche Skigebietsverbindung mit Sölden

Die Gletscher von Sölden und Pitztal sollen mit drei neuen Gondelbahnen verbunden werden.
Die Gletscher von Sölden und Pitztal sollen mit drei neuen Gondelbahnen verbunden werden. © OpenStreetMap

Am Pitztaler Gletscher könnten bald noch größere Veränderungen anstehen. Gemeinsam mit den Ötztaler Gletschbahnen ist eine Verbindung der Skigebiete Sölden und Pitztaler Gletscher geplant. Die Pläne für einen Zusammenschluss der Pitztaler und Ötztaler Gletscherskigebiete sind nicht neu. Die „Tiroler Gletscher-Ehe“ ist bereits seit Jahren im Gespräch. Mit einer Skischaukel könnte vor allem der Pitztaler Gletscher sein Pistenangebot (aktuell rund 40 Kilometer) deutlich steigern. 

Zeigten sich die Pitztaler Gletscherbahnen während der Corona-Pandemie noch zögerlich, wurden inzwischen in Zusammenarbeit mit den Ötztaler Gletscherbahnen konkretere Pläne zum Zusammenschluss mit Visualisierungen auf einer neuen Internetseite veröffentlicht.

Das Projekt ist sowohl aus ökologischen als auch ökonomischen Gründen umstritten. Erst im April hatte eine Bürgerinitiative der Landesregierung knapp 170.000 Unterschriften gegen die Verbindung übergeben (wir berichteten). 

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Auf Skiern stand ich schon als Kind und kann es seitdem jeden Winter aufs Neue kaum erwarten wieder auf die Piste zu kommen. Deshalb ist es umso schöner, dass ich nach meinem Studium in Medien und Kommunikation einen Job als Redakteurin bei Skigebiete-Test gefunden habe, in dem sich alles um mein Lieblings-Hobby dreht. Wenn ihr Fragen zu mir oder rund um das größte Wintersportportal... Mehr erfahren
aktualisiert am 6 Jul 2022

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