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Wintersport-Branche: Mit Zuversicht in den zweiten Corona-Winter

Nachdem die Skisaison im letzten Jahr für viele komplett ausgefallen ist, blickt die Branche nun gespannt auf den kommenden Winter. Können die Skigebiete wieder öffnen? Dürfen Gäste aus dem Ausland anreisen? Und welche Regeln gelten in den Bergbahnen? Bei einer Video-Konferenz haben sich in dieser Woche zahlreiche Vertreter der Wintersport-Branche ausgetauscht und verraten, wie der zweite Winter mit Corona aussehen wird.

Die Initiative „Dein Winter. Dein Sport.“ hat Mitte Oktober erneut zu einem digitalen Austausch der Wintersport-Branche eingeladen. Unter dem Motto „Sport im Fokus“ ging es darum, was uns in der anstehenden Wintersaison 2021/2022 erwartet. Mit dabei waren unter anderem wieder zahlreiche Vertreter aus den größten deutschen Skiverbänden, dem Tourismus in Deutschland, Österreich und Schweiz sowie die ehemaligen Skirennläufer Martina Ertl und Fritz Dopfer.

Die gute Nachricht gleich vorab: Die Zuversicht in der Branche ist groß. Mit einem Komplett-Ausfall wie im letzten Winter rechnet in diesem Jahr keiner mehr. Stattdessen gehe es darum, wie mit der „neuen Normalität“, also Wintertourismus mit Corona, umgegangen wird.

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Lust auf Skiurlaub ungebrochen

Das Interesse an Skiurlaub ist in diesem Winter extrem hoch.
Das Interesse an Skiurlaub ist in diesem Winter extrem hoch. © Skigebiete-Test

Die Nachfrage für den Winterurlaub ist in diesem Jahr enorm. Das bestätigten sowohl die österreichischen als auch die deutschen Vertreter aus den Tourismusregionen. Es besteht ein großer Nachholbedarf. Immerhin ist für viele Wintersportler die letzte Skisaison komplett ausgefallen.

Für die Buchungen werden aber wohl weiterhin flexible Stornomöglichkeiten relevant sein. Vor allem in Deutschland wird aber auch der Schnee wieder eine wichtige Rolle spielen. Prof. Dr. Ralf Roth von der Deutschen Sporthochschule Köln rechnet deshalb auch mit einer weiteren Zunahme des Tagestourismus und weniger Übernachtungen.

Wir wollen wissen, wie die Stimmung bei euch ist. Plant ihr einen Skiurlaub oder habt ihr vielleicht schon gebucht? >> Macht mit bei unserer Umfrage!

Welche Regeln gelten in den Skigebieten?

In den Seilbahnen gilt aktuell eine FFP2-Maskenpflicht.
In den Seilbahnen gilt aktuell eine FFP2-Maskenpflicht. © Skigebiete-Test

Diese Frage lässt sich noch nicht abschließend beantworten. Welche Regeln für den Skibetrieb gelten, hängt letztendlich von den Vorgaben der Politik ab.

Österreich

In Österreich wird noch in dieser Woche eine finale Ausarbeitung der Verordnung erwartet. Geplant ist hier ist die 3G-Regelung. Wer auf den Berg will, muss nachweisen, dass er oder sie geimpft, genesen oder negativ getestet ist. In geschlossenen Seilbahnen wie Gondeln oder Sesselbahnen mit Haube gilt darüber hinaus eine FFP2-Maskenpflicht. Kapazitätsbeschränkungen soll es voraussichtlich nicht geben.

>> Österreich führt 3G-Regel für Skigebiete ein

Deutschland

Mit einer ähnlichen, 3G-orientierten Regelung wird auch in Deutschland gerechnet. Die finalen Entscheidungen der Politik stehen jedoch auch hier noch aus. Einen kompletten Lockdown wie im letzten Winter werde es aber definitiv nicht mehr geben, davon ist Prof. Dr. Roth überzeugt. Mit 3G-Nachweis für Seilbahnen und Gastronomie plant die Zugspitze als erstes Skigebiet in Deutschland bereits ihren Saisonstart am 19. November. Auch in Oberstdorf bereitet man sich auf diese Regelung vor. Kontrolliert werden soll die 3G-Regel beim Ticketkauf. „Eine Kontrolle der Tests an den einzelnen Liften im Skigebiet ist organisatorisch schwer umsetzbar“, so Frank Jost, Tourismusdirektor Oberstdorf.

Einschränkungen wird es voraussichtlich bei Mehrtageskarten geben. Da die Testergebnisse in Deutschland maximal 48 Stunden gültig sind, können Skipässe für mehrere Tage nur an Geimpfte und Genesene ausgegeben werden. „2G bei Mehrtageskarten ist nach den momentan bekannten behördlichen Vorgaben die einzige Möglichkeit in Skigebieten mit mehreren Einstiegstellen diese einzuhalten. Wir Bergbahnen hoffen, bis zum Winterstart eine Gästefreundlichere Lösung zu finden und dabei alle Vorgaben einzuhalten“, erklärte Jörn Homburg, Marketingleiter der Oberstdorf-Kleinwalsertal Bergbahnen.

Schweiz

Die Schweiz blickt auf eine – im Vergleich zu den Nachbarländern – nahezu uneingeschränkte Skisaison zurück. Die Skigebiete waren mit Maskenpflicht in den Seilbahnen den kompletten Winter über geöffnet. Dabei sei kein einziger Covid-Fall bekannt geworden, der auf den Skiurlaub in der Schweiz zurückzuführen war, erklärte Jörg Peter Krebs, Direktor des Schweiz Tourismus für Zentraleuropa. Deshalb rechnet Krebs auch in der kommenden Saison nicht mit weitreichenderen Einschränkungen für den Liftbetrieb.

Laut Schweizer Seilbahnverband soll es keine Zertifikatspflicht für die Skilifte geben. Offiziell vom Bundesrat bestätigt sind diese Vorhaben allerdings noch nicht. Vielmehr löste das Vorpreschen der Seilbahnen in dieser Woche bei der Schweizer Regierung großen Unmut aus. Das letzte Wort ist hier also noch nicht gesprochen. Auch die im November anstehende Volksabstimmung könnte noch eine Rolle spielen.

>> Grünes Licht für Skiurlaub in Italien: Mit 3G-Nachweis und Maske

Großteil der Wintersportler bereits geimpft

Die 3G-Regel gilt auch für die Gastronomie am Berg.
Die 3G-Regel gilt auch für die Gastronomie am Berg. © Skigebiete-Test

Wer bereits geimpft oder genesen ist, muss im kommenden Winter also wohl nur mit wenigen Einschränkungen rechnen. Alle anderen müssen sich testen lassen. In Österreich als Testnachweis gültig ist ein PCR-Test für 72 Stunden, ein Antigen-Tests für 24 Stunden. In Deutschland gilt der PCR-Test nur für 48 Stunden.

Für Frank Jost von Oberstdorf Tourismus spielen die Corona-Tests aber nur eine untergeordnete Rolle. Die Erfahrungen aus dem Sommer hätten gezeigt, dass rund 90 Prozent der Gäste bereits geimpft sind. Auch Prof. Dr. Ralf Roth geht bei den aktiven Alpinfahrern über 18 Jahren in Deutschland von einer Impfquote von 87 bis 90 Prozent aus. Mit ähnlichen Zahlen rechnet man ebenfalls in Österreich. Wie Florian Größwang von der Österreich Werbung berichtete, ergab eine aktuelle Studie des NIT, dass von den Personen, die in diesem Winter eine Reise nach Österreich planen, rund 80 Prozent geimpft sind.

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Problematisch: Regelungen für Kinder

So optimistisch die Verbände und Tourismusregionen auch auf den Winter blicken, ein großes Fragezeichen bleibt noch offen: Was gilt für Kinder und Schüler? Unter ihnen ist die Durchimpfungsquote nämlich noch deutlich niedriger.

In Deutschland werden Schüler regelmäßig getestet, weshalb der Schülerausweis hier anstelle eines 3G-Nachweises ausreicht. In Österreich gilt der Schülerausweis allerdings nicht als 3G-Ersatz. Die 3G-Regel gilt dort für Kinder ab 12 Jahren. Deshalb hoffen die Verbände für den Winter auf einfachere und einheitliche Vorgaben aus der Politik.

>> Corona-Ticker: Aktuelle Lage in den Skigebieten

Weltcup & Olympia: Wintersport-Events wieder mit Zuschauern geplant

Die Weltcup können in diesem Winter wieder mit Zuschauern stattfinden.
Die Weltcup können in diesem Winter wieder mit Zuschauern stattfinden. © Ötztal Tourismus/Ernst Lorenzi

Ein weiteres Thema der Runde waren die großen Wintersport-Events. Immerhin stehen im Februar 2022 die Olympischen Winterspiele in Peking an. Wie Jürg Capol, Marketing Director der FIS berichtete, werden bereits umfangreiche Vorkehrungen getroffen, damit die Spiele in einem sicheren Rahmen ausgetragen werden können.

Los geht es aber erst einmal mit dem Weltcup-Auftakt in Sölden am 23. und 24. Oktober 2021. Anders als im letzten Jahr sind wieder Zuschauer erlaubt. Auflagen zu einer eingeschränkten Obergrenze gibt es nicht, erklärte Oliver Schwarz, Geschäftsführer von Ötztal Tourismus. Wer auf den Berg will, braucht jedoch einen 3G-Nachweis. Da der Rettenbachgletscher, wo die Rennen stattfinden, aktuell nur über die Gletscherstraße erreichbar ist, lässt sich der Nachweis an der Mautstation gut kontrollieren. In den Gondeln muss eine FFP2-Maske getragen werden.

Auch in Deutschland bereitet man sich auf die Weltcup-Saison vor. Der Deutsche Skiverband (DSV) richtet im kommenden Winter insgesamt 34 Weltcup-Events aus. Nach Gesprächen mit dem bayerischen Innenministerium sollen diese auf jeden Fall mit Zuschauern möglich sein, so Stefan Schwarzbach vom DSV. Wie viele Zuschauer am Ende erlaubt sind, hängt dann jeweils von der aktuellen Lage ab. Geisterveranstaltungen wie in der vergangenen Saison soll es aber nicht mehr geben.

Alle Termine und Austragungsorte findest du in unseren Weltcup-Kalendern:

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Auf Skiern stand ich schon als Kind und kann es seitdem jeden Winter aufs Neue kaum erwarten wieder auf die Piste zu kommen. Deshalb ist es umso schöner, dass ich nach meinem Studium in Medien und Kommunikation einen Job als Redakteurin bei Skigebiete-Test gefunden habe, in dem sich alles um mein Lieblings-Hobby dreht. Wenn ihr Fragen zu mir oder rund um das größte Wintersportportal... Mehr erfahren
aktualisiert am 25 Oct 2021

Forum und Usermeinungen

anonymerUser74209
am 21 Oct 2021
Dieser Satz hier ist so aber nicht korrekt (bezogen auf die letzte Saison in der Schweiz): "Die Skigebiete waren mit Maskenpflicht in Seilbahnen und Restaurants den kompletten Winter über geöffne...
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